Ernährung und Immunsystem von Athleten: Neue Perspektiven für die Unterstützung der Gesundheit

Veröffentlicht am 6. November 2019 | Walsh NP
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Die Studie beleuchtet, wie Ernährung die Immunabwehr von Athleten beeinflussen kann und stellt ein neues Paradigma vor, das zwischen Immunresistenz (Zerstörung von Krankheitserregern) und Immun-Toleranz (Kontrolle von Infektionen auf nicht-schädigendem Niveau) unterscheidet. Athleten sind durch intensive körperliche Aktivität und Stress einem erhöhten Risiko für Infektionen der Atemwege ausgesetzt, was Training und Leistung beeinträchtigen kann.

Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um Nährstoffdefizite zu vermeiden, die die Immunfunktion schwächen könnten.

Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Probiotika, Vitamin C und Vitamin D werden als „tolerogene“ Interventionen hervorgehoben, die Infektionen reduzieren können, ohne die Anpassung an das Training zu beeinträchtigen. Probiotika stärken die Darmbarriere, während Vitamin C als Antioxidans oxidativen Stress minimiert und Vitamin D entzündungshemmende Eigenschaften besitzt.

Die Ergebnisse zeigen, dass Athleten von gezielten Ernährungsstrategien profitieren könnten, insbesondere in Zeiten hoher Belastung oder erhöhter Infektionsgefahr. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Wirkung tolerogener Supplemente auf die Gesundheit und Leistung von Athleten zu validieren.

Hintergrund:

Die Gesundheit des Immunsystems ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit von Athleten, da Infektionen der Atemwege und des Magen-Darm-Trakts häufig zu Trainings- und Wettkampfausfällen führen. Frühere Annahmen, dass intensives Training die Immunfunktion unterdrückt, werden in der aktuellen Forschung zunehmend hinterfragt. Stattdessen wird ein neues Modell vorgeschlagen, das sowohl die Widerstandsfähigkeit (Resistenz) als auch die Toleranz des Immunsystems berücksichtigt.

Ziele:

Die Studie zielt darauf ab, die Wechselwirkungen zwischen Ernährung und Immunsystem zu untersuchen und Strategien für eine optimierte Ernährungsunterstützung bei Athleten zu identifizieren.

Methodik:

Die Analyse basiert auf einer Literaturübersicht zu aktuellen Erkenntnissen in der Ernährungsimmunologie und umfasst sowohl makronährstoff- als auch mikronährstoffspezifische Studien. Besondere Aufmerksamkeit gilt Nahrungsergänzungsmitteln wie Probiotika, Vitamin C und Vitamin D.

Ergebnisse:

1. Risikofaktoren für Infektionen bei Athleten:

• Psychologischer Stress, Schlafmangel und Reisen erhöhen das Infektionsrisiko. Intensive Trainingsphasen tragen nur geringfügig zur Infektionshäufigkeit bei.

2. Rolle der Ernährung:

• Eine ausgewogene Zufuhr von Makro- und Mikronährstoffen ist notwendig, um die Immunfunktion zu unterstützen. Insbesondere Vitamin C und D sowie Probiotika haben positive Effekte gezeigt.

• Ein Defizit an Vitamin D wurde mit einer erhöhten Infektionsrate assoziiert, besonders im Winter, wenn die Sonnenexposition begrenzt ist.

3. Tolerogene Nahrungsergänzungsmittel:

Probiotika: Fördern eine gesunde Darmmikrobiota und modulieren die Immunantwort. Studien zeigen eine Reduktion von Atemwegsinfektionen um etwa 50 % und eine Verkürzung der Krankheitsdauer um zwei Tage.

Vitamin C: Reduziert oxidativen Stress und verbessert die Immunantwort bei Athleten unter intensiver Belastung. Supplemente von 200 mg bis 1 g täglich verringerten die Häufigkeit von Atemwegsinfektionen um bis zu 50 %.

Vitamin D: Stärkt die Immunabwehr durch die Produktion antimikrobieller Proteine und moduliert entzündliche Prozesse. Eine Supplementation wird besonders im Winter empfohlen.

4. Integration in die Praxis:

• Die Verwendung von tolerogenen Nahrungsergänzungsmitteln ist sicher und könnte insbesondere in Phasen erhöhter Infektionsgefahr oder intensiven Trainings sinnvoll sein.

Schlussfolgerung:

Die Studie unterstreicht die Bedeutung von Ernährung und gezielten Nahrungsergänzungsmitteln für die Gesundheit von Athleten. Das vorgestellte Modell der Immun-Toleranz bietet neue Perspektiven für die Entwicklung wirksamer Strategien, um Infektionen zu reduzieren und die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Langzeitwirkung und die optimale Dosierung von tolerogenen Supplementen zu evaluieren.

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