Die Studie untersucht die Wirkung von Rhodiola rosea (Rosenwurz) auf Symptome andauernder oder chronischer Erschöpfung. Rhodiola rosea wird als Adaptogen eingesetzt und soll helfen, körperlichen und mentalen Stress zu bewältigen. Die klinische Studie wurde mit 100 Teilnehmern durchgeführt, die täglich 2 × 200 mg eines ethanolischen Trockenextrakts über einen Zeitraum von 8 Wochen einnahmen.
Die Ergebnisse zeigen, dass bereits nach einer Woche deutliche Verbesserungen in den Erschöpfungssymptomen auftraten, die bis zur achten Woche weiter anhielten. Gemessen wurde die Verbesserung anhand von standardisierten Fatigue-Skalen (MFI-20, Sheehan Disability Scale). Neben der Reduktion der allgemeinen Erschöpfung verbesserten sich auch mentale Leistungsfähigkeit, Schlafqualität und subjektiv empfundener Stress. Die Verträglichkeit war gut, und schwerwiegende Nebenwirkungen traten nicht auf.
Fazit: Rhodiola rosea zeigt vielversprechende Effekte bei der Linderung von chronischer Erschöpfung. Aufgrund der positiven Ergebnisse sind weitere placebokontrollierte Studien zur Bestätigung der Wirksamkeit erforderlich.
Hintergrund:
Chronische Erschöpfung ist ein weit verbreitetes Problem, das sowohl die Lebensqualität als auch die Arbeitsfähigkeit erheblich beeinträchtigen kann. Die Ursachen sind vielfältig, und es gibt bisher keine standardisierte medikamentöse Therapie. Adaptogene wie Rhodiola rosea werden traditionell zur Steigerung der Widerstandskraft gegenüber Stress und Ermüdung eingesetzt. Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit und Sicherheit von Rhodiola rosea bei Patienten mit andauernder oder chronischer Erschöpfung zu untersuchen.
Methodik:
In einer offenen, multizentrischen klinischen Studie wurden 100 Teilnehmer mit Erschöpfungssymptomen über 8 Wochen mit 2 × 200 mg WS® 1375 behandelt. Die Erhebung der Wirksamkeit erfolgte anhand standardisierter Skalen zur Messung der Fatigue (Multidimensional Fatigue Inventory [MFI-20]), zur Einschätzung der Beeinträchtigung im Alltag (Sheehan Disability Scale) sowie zur Beurteilung von Schlafqualität, Stress und psychischer Belastung.
Ergebnisse:
1. Reduktion der Erschöpfungssymptome:
• Bereits nach einer Woche wurden signifikante Verbesserungen beobachtet.
• Nach 8 Wochen zeigte sich eine deutliche Abnahme der allgemeinen Erschöpfung (MFI-20 Gesamtpunktzahl sank signifikant).
• Besonders ausgeprägt war die Reduktion körperlicher und mentaler Erschöpfung sowie der Antriebslosigkeit.
2. Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit:
• Der Numbers Connecting Test (NCT), der exekutive Funktionen misst, zeigte eine signifikante Verbesserung.
• Die Konzentrations- und Gedächtnisleistung nahm während der Studie messbar zu.
3. Besserung der Schlafqualität und Stressreduktion:
• Der Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) zeigte eine Reduktion von Schlafstörungen.
• Der Perceived Stress Questionnaire (PSQ-R) dokumentierte eine signifikante Abnahme des empfundenen Stresslevels.
• Die Teilnehmer berichteten über ein höheres Energielevel und ein verbessertes Wohlbefinden.
4. Soziale und berufliche Verbesserungen:
• Die Sheehan Disability Scale zeigte, dass Einschränkungen im Alltag, Beruf und Sozialleben zurückgingen.
• Die Zahl der unproduktiven Tage und krankheitsbedingten Fehltage reduzierte sich im Vergleich zur Baseline.
5. Sicherheit und Verträglichkeit:
• Die Behandlung wurde gut vertragen, und es traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf.
• Die häufigsten Nebenwirkungen waren mild und betrafen gelegentliche Magen-Darm-Beschwerden oder leichte Kopfschmerzen.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass Rhodiola rosea eine wirksame und gut verträgliche Option zur Behandlung chronischer Erschöpfung sein könnte. Die beobachteten Verbesserungen in Erschöpfung, mentaler Leistungsfähigkeit und Stressresistenz unterstreichen das Potenzial dieser Pflanze als Adaptogen. Um die Wirksamkeit und den langfristigen Nutzen weiter zu bestätigen, sind kontrollierte, randomisierte Studien erforderlich.